10. November 2013

Am Rand - on the brink

via aerztezeitung.de
Hast du dich schon mal ausgegrenzt gefühlt?
Ausgegrenzt aus dem Freundeskreis, unter Kollegen / Mitschülern, ausgegrenzt aus der Gesellschaft oder auch ausgegrenzt aus der Gemeinde?
Ausgegrenzt aus der Gemeinde - das klingt schon irgendwie komisch oder fremd. Gibt es so etwas überhaupt in unseren christlichen Gemeinden?
Durchaus!

Ausgegrenzt werden meist diejenigen, die nicht unseren Vorstellungen entsprechen. Die, die anders aussehen, sich anders kleiden, anders leben und anders handeln.

So sehr wir Christen auch darauf pochen, dass Menschen nicht ausgegrenzt werden dürfen, weil sie anders sind, so sehr ist es auch verwunderlich, dass dies durchaus auch in christlichen Kreisen an der Tagesordnung ist.
Auch in christlichen Kreisen gibt es (ungeschriebene) Regeln, die Gemeindemitgliedern das Recht vermitteln, diejenigen aus der Gemeinschaft auszuschließen, die gegen diese Regeln verstoßen. Manchen ist das auch als "Gemeindezucht" bekannt.

Beispiele dafür gibt es leider viele.

Da ist zum Beispiel das Mädchen im Jugendkreis. Sie hat letztes Wochenende bei einem Jungen übernachtet. Eigentlich sind sie Freunde und nach dem Filmabend hat sie einfach nur die letzte Bahn verpasst und ihr Kumpel hat ihr angeboten, bei ihr zu pennen. Aber die Gerüchteküche in der Gemeinde brodelt. Ein Mädchen schläft bei einem Jungen... ihr wisst schon...

Oder der Neue, der im Gottesdienst in der letzten Reihe sitzt. Der soll sich ja mit ziemlich zwielichtigen Gestalten abgeben. Die nehmen Drogen. Er bestimmt auch. So einen wollen wir nicht in der Gemeinde haben. Der verführt nur unsere Kinder dazu Drogen zu nehmen. Aber ist das wirklich so?

Oder das junge Pärchen aus der Jungen Gemeinde. Sie sind Mitarbeiter in der Jugendarbeit - jetzt nicht mehr... Weil sie jetzt beide in einer anderen Stadt studieren, haben sie beschlossen sich eine Wohnung zusammen zu mieten, um Kosten zu sparen. Böse Zungen behaupten ja, sie seien nur zusammengezogen, um mit einander schlafen zu können. Aber es soll ja doch noch Leute geben in der heutigen Zeit, die sich vornehmen bis zur Ehe mit dem Sex zu warten - auch wenn sie eine gemeinsame Wohnung haben.

Was ist mit dem einen Mädchen, die ständig auf Konzerte geht. Die ist doch so was von ein Groupie und hüpft bestimmt auch von einem Rockstarbett zum Nächsten. Ob die wirklich an Gott glaubt?

Oder der junge Mann mit dem Irokesenschnitt und den Piercings - also der gehört doch wirklich nicht zu uns. Der kann doch nicht ernsthaft Christ sein!
 
Da ist ja auch noch der JG-Mitarbeiter, der seinen Glauben anders lebt als die anderen. Also irgendwie passt er nicht in unser Konzept. Am besten wäre es, wenn er nicht mehr mitarbeiten würde! Und das obwohl der sich doch so für die Jugend einsetzt und auch Arbeiten erledigt, die sonst keiner gerne machen will. Na ja, aber... nein, das geht so nicht.

Auch zu Jesu Zeiten wurden Menschen aus der Gemeinde ausgegrenzt. Seien es diejenigen, die aussätzig, unrein waren oder die Ehebrecherin. Jesus vergab der Ehebrecherin. Er heilt einen Aussätzigen.
Ich denke dabei aber auch an Zachäus, dem Zöllner, der von seinen Mitmenschen gemieden wurde, weil er Zöllner war und die Menschen um ihr Geld brachte. Jesus nahm sich Zeit für ihn und aß zusammen mit ihm.
Oder die Frau am Brunnen, die unzählige Beziehungen hatte, sich aber an keinen Mann binden wollte oder konnte. Jesus kannte ihre innere Leere und gab ihr einen Sinn im Leben. Und was ist mit Mose, Rahab, Jakob, David und mit Abraham und seiner Frau?

Und innerhalb weniger Sekunden hat sich das gläubige Gemeindevolk eine Meinung gebildet und beschlossen, diejenigen auszuschließen, die einfach nichts ins heile Gemeindebild passen. Und das alles, ohne überhaupt sich mal mit diesen Menschen auseinandergesetzt zu haben. Ohne mit ihnen geredet zu haben. Bei Jesus war das anders...

Wer sind wir, dass wir so über Mitmenschen, über unsere Mitchristen und Glaubensgeschwister urteilen?

Schlussendlich wundern wir uns, warum unsere Gemeinden, unsere Gottesdienste immer älter werden. Wir fragen uns, warum keine Jugendlichen kommen und vergessen dabei ganz, dass wir gar nicht offen für sie sind. Offen für Veränderungen. Offen für junge Menschen. Offen für Andersartigkeit. Offen für neue Ideen und Vorschläge. Liegt es vielleicht daran?

Wenn wir aber alle einen Schritt auf einander zu gehen, so ist die Distanz zwischen schon 2 Schritte kleiner. Wenn wir alle einen Schritt aufeinander zugehen, miteinander kommunizieren statt gegeneinander zu agieren, so kann auch unser Gemeindeleben um einiges besser werden. Vielfältiger. Bunter. Lebendiger. Einladender.






Did you ever felt excluded?
Excluded fromfriends, colleagues / classmates, excluded from society or even from church?
Excluded from church - that really sounds kind of strange. Does that really exist in our Christian communities?
Absolutely!

Usually those are excluded that don't meet our expectations. Those, that look different, that dress differently, that live and act in a different way.

As much as we Christians insist that people should not be excluded because they are different, so much it is surprising that this is on the order of the day in our Christian churches.

Even in Christian groups the are (unwritten) rules that gives parishioners the right to exclude those from the community that go against that rules.
Some also know this als "church discipline".

via news.at
Unfortunately there are many examples for this:

For example there is this girl in youth group. Last weekend she stayed overnight a boys house. Actually they are friends and after watching some movies she unfortunately missed the last train home. Her best friend offered her a place to sleep. But the gossip factory in church is working overtime. A young girl that stays at a boys house... you know ...

Or the new who's sitting in the last row. He is reputed to hang with pretty dubious people. They are taking drugs. For sure he also does. We don't want him in our community. He will definetly seduce our kids to also take drugs. We have to do something. But is he realy dealing with drugs?

Or the young couple from youth group. They are youth group workers - now they aren't... Because both are studying in another city, they decided to share one appartment to save money. Malicious gossip has it that they only moved together for having sex. But can you imagine there are still young people waiting till marriage for having sex - although they live together in one appartment?

What about that one girl? She's always on concerts and partying. She's absolutely a groupie. She definetely hops from one rockstar bed to another one. It can't be possible she believes in God!

Or the young man with the Mohawk haircut and piercings - he's definetely neither one of us. Seriously, he can't be a real Christian.

There is also that youth group worker that lives his faith in a different way than we do. Somehow he does not fit into our concept. The best will be he will quit his tasks in youth group. Althought he campaigns for the young people and he also does things other people won't do. Well... but... no that's not acceptable.

Even in the time when Jesus lived on this planet, people got excluded from communities. Lepers. Or the adulteress. Jesus forgave her. He also healed the lepers.

I think of Zacchaeus, the chief tax collector. He was shunned by the fellow men because he was a tax collector and took the people's money. Jesus took time for him and he had dinner with him.
Or the woman at the fountain. She had lots of relationships. She haven't had a real relationship with a man. The one she had a relation with at that time wasn't the one she would marry. Jesus knew her inner emptiness and he gave her a new meaning.
And what about Moses, Rahab, Jacob, David and Abraham and his wife?

Within a few seconds the believing church people formed an opinion and decided to exclude those that does not fit into the intact image of community. And all without disputing with the those peoples and their lives. Just without talking to them.
Jesus acted in a different way...

Who are we to judge about othe rhuman beings, about fellow Christians and brothers in faith?

Finally, we wonder why our churches and our services become older and older. We ask ourselves why there are no young people in our churches. But we forget that we are not really openminded for them. Open for changes. Openminded for young people. Open for otherness. Open for new ideas and suggestions.
Is this the reason?

But if we all take a step towardseach other, the distance between us will become 2 steps smaller. If we all come together, only one step closer, if we communicate with each other instead of acting against each other, our community life will become better. More varied. More colorful. Livelier. More inviting.

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