11. November 2016

von der Liebe andere zu lieben

Kennst du auch solche Menschen, bei denen dir schon die Hutschnur platzt, sobald du deren Namen hörst?
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Ich kenne leider einige solcher Personen. Da bekomme ich schon Aggressionszustände wenn ich nur dran denke oder den Namen dieser Personen höre. das müssen nicht mal nur Leute sein, die man persönlich kennt. Gerade auch auf Arbeit in Kundengesprächen oder Telefonaten begegnen mir durchaus auch hin und wieder solche "netten" Menschen.
Immer wieder schaffen diese es bewusst oder unbewusst, mein Blut zum Kochen zu bringen und meinen Puls explodieren zu lassen. Wie so ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch steht (manchmal bricht der Vulkan auch aus, obwohl ich versuche nett und freundlich zu bleiben).
Eigentlich nervt es mich total, solche Gefühle in mir zu haben. Aber los werde ich sie auch nicht so wirklich.
In der Bibel steht, dass wir auch unsere Feinde lieben sollen, also auch die Menschen, die es immer wieder schaffen, uns auf die Palme zu bringen.
Ich denke mir dann oft: "Die Bibel hat gut reden!" So einfach ist das nicht, wie sich das lesen lässt. Mir fällt es einfach schwer, genau diese Personen zu lieben und mit Gottes Augen zu sehen. Ich weiß, dass auch sie von Gott geliebte Menschen sind, und dass obwohl sie mir ständig den letzten Nerv rauben. Aber diese Person dann auch so zu behandeln ist irgendwie total schwer.
In der Bibel gibt es gleich mehrere Stellen, wo es darum geht, genau diesen Personenkreis zu "lieben" (Mt. 5,44; Lk 6,27; Lk 6,35).
Ich bin froh, dass die Verse nicht mit der Aufforderung unsere Feinde zu lieben aufhören, sondern dass diese Verse noch ein Stück weitergehen.
Da steht nämlich zum Beispiel, dass wir für die Leute, die uns hassen und verfolgen auch beten sollen.
Ich weiß, dass ich die Leute um mich herum nicht so verändern kann, damit wir miteinander auskommen. Das geht einfach nicht. Man kann ja auch nicht mit jedem immer einer Meinung sein. Diese Verse zeigen mir aber, dass ich etwas anderes tun kann. Ich kann für diese Menschen beten, dass Gott sie verändert und dass er unsere "Beziehung" verändert, zumindest soweit, dass man "normal" mit einander umgehen kann. Man muss ja nicht gleich beste Freunde werden, aber gegenseitige Akzeptanz ist schon mal ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
In einem Artikel (englisch) habe ich kürzlich gelesen, dass es nicht unsere Aufgabe ist, die Menschen um uns herum zu verändern. Das kann nur Gott.
Und wenn ich ehrlich bin, dann müssen sich nicht nur die nervigen Menschen um mich herum verändern, sondern vielleicht auch ich mich selbst, um einen Schritt drauf zu zu gehen.
Diesen "Freiraum" möchte ich Gott einräumen. Ich möchte ihn nicht nur darum bitten, dass er das Herz anderer Menschen ändert, sondern dass er auch mich zu einem Menschen macht, der nach seinem Willen und Vorbild lebt.
Das ist mir in letzter Zeit wieder neu bewusst geworden.

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